Neue Studie bringt Klarheit
Wer Wochen nach einer Corona-Infektion noch unter Beschwerden leidet, hat womöglich Long Covid. Forschende konnten nun die häufigsten Symptome identifizieren.
Kassel – Die meisten Beschränkungen der Corona-Pandemie gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Angesichts der entspannteren Lage wurde auch die Corona-Warnapp vorerst in den Ruhemodus versetzt. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete in seinem wöchentlichen Lagebericht Ende Mai weiterhin sinkende Fallzahlen und eine abnehmende Zahl schwerer Krankheitsfälle.
Zwar scheint das Risiko, sich mit dem Virus zu infizieren oder einen schweren Verlauf zu erleiden, gering. Allerdings leiden einige noch Monate nach der Erkrankung unter Langzeitbeschwerden. Die Symptome sind unterschiedlich und oft nicht eindeutig zuzuordnen. Nun hat eine aktuelle Studie die häufigsten Anzeichen für Long Covid identifiziert.
Neue Corona-Studie: Forschende identifizieren die häufigsten Long-Covid-Symptome
Um ein genaueres Bild von Long Covid zeichnen, hat das Forschungsteam aus den USA in einer großangelegten Untersuchung mögliche Symptome genauer geprüft. Diese wurden im Anschluss mit nicht infizierten Personen verglichen. Dafür wurden zwei Jahre lang die Daten von 9764 Erwachsenen mit einem Durchschnittsalter von 47 Jahren analysiert. 89 Prozent der Probanden hatte bereits eine Covid-Infektion hinter sich.
Das Ergebnis zeigt: Die Langzeitsymptome wirken auf unterschiedliche Organsysteme im Körper. Veröffentlicht wurde diese in der Fachzeitschrift Journal of the American Medical Association. Insgesamt zwölf Symptome konnten die Forschenden identifizieren:
Corona-Studie: Auch diese Symptome treten bei Long Covid auf
Obwohl nur diese zwölf Hauptsymptome identifiziert wurden, können auch andere Beschwerden in Zusammenhang mit der Erkrankung auftreten, betonten die Autoren der Studie. So erkannten Forschende aus den USA und Mexiko in einer Überblicksstudie noch weitere häufige Anzeichen für Long Covid, darunter Kurzatmigkeit, Haarausfall und Aufmerksamkeitsstörungen.
Mit den Ergebnissen der aktuellen Studie könne schneller festgestellt werden, ob jemand an Long Covid leide oder nicht, hieß es im Forschungsbericht. Deshalb wurde ein Scoring-System entwickelt, welches Ärzten ermöglichen soll, entsprechende Symptome zu bewerten. Forschende aus Deutschland entdeckten bereits die mögliche Ursache für Corona-Langzeitfolgen.
Studie zu Long Covid als Ausgangspunkt: „Unser Ziel ist, Behandlungen zu finden“
„Die Bedeutung dieser Daten liegt darin, dass wir damit beginnen können, die Mechanismen für jede dieser verschiedenen Erscheinungsformen zu entschlüsseln. Und letztendlich ist es natürlich unser Ziel, Behandlungen zu finden“, sagte Studienautorin Andrea Foulkes gegenüber NBC News. Die Studie sei allerdings nur ein erster Schritt zu Konkretisierung und diene als Ausgangspunkt für weitere Untersuchung, hieß es weiter.
Darauf verwies auch Long-Covid-Experte Jim Jackson der Vanderbilt University in Nashville. Einige Begrifflichkeiten und Symptome wie „Brain Fog“ seien ihm zu unspezifisch, betonte er gegenüber NBC News. Im Studienbericht hieß es, dass die Beschwerden von den Teilnehmenden selbst eingeschätzt worden waren. Zudem müssten in einer darauf aufbauenden Untersuchung Faktoren wie Alter, Geschlecht oder Zugang zu gesundheitlicher Versorgung mit einbezogen werden. Eine Studie zeigte zuletzt einen Zusammenhang zwischen einer Corona-Infektion und Diabetes bei Kindern. (kas)
2023-06-02T03:35:41Z dg43tfdfdgfd